Stadtproduktion ankurbeln

  • Hallo liebe Patriziergemeinde,


    ich spiele P2 Gold nun seit vielen Jahren und habe mich auch mit komplizierteren Themen wie Bauoptimierung, Arbitrage mit merheren Schiffen, Zentrallagerversorgung mit Auto-Konvois usw. befasst. Patrizier oder Eldermann werden sind nicht das Thema. Ich möchte allerdings mal einen Vollausbau hinbekommen und dieser soll nicht gerade 20 Spieljahre verschlingen. Außerdem möchte ich auf Arbitrage und Stadtplünderungen verzichten. Gerade in der Anfangsphase spiele ich aber gefühlt sehr ineffizient. Grundsätzlich versuche ich, meine Heimatstadt mit Gütern wie Bier, Getreide und Fisch zu versorgen und parallel durch den Kauf und Verkauf in erster Linie von EW und Fellen Geld zu generieren. Nebenbei mache ich Kneipenaufträge, um mehr Schiffe zu bekommen. Ich versuche das manuelle handeln recht zügig durch Auto-Konvois zu ersetzen, wobei ich den Verwaltern in den Zielstädten die Order gebe, dort produzierte Güter günstig zu kaufen. Die Konvois, jede Stadt bekommt einen eigenen, bringen die Waren ins Zentrallager und versorgen die Zielstädte mit den Gewinnwaren, die die Verwalter verkaufen sollen.


    Es kommt, obwohl es ja anfangs noch keine Ausgaben gibt, immer schnell der Punkt, an dem ich in finanzielle Nöte gerate. Irgendwie verweilen die Gewinnwaren größtenteils auf den Schiffen, während im Zentrallager kaum EW und Felle vorhanden sind. Waren wie Tuch, Leder, Fleisch oder Wein bekomme ich anfangs kaum verkauft und alles staut sich auf.
    Eine konkrete Frage, die ich habe, ist folgende: Inwiefern kann ich dafür sorgen, dass eine Stadt mehr produziert? Natürlich kann ich durch Verkauf von Holz und Erz dafür sorgen, dass immer EW produziert werden. Aber kann ich über den Verkaufspreis auch steuern, wie viel produziert wird?


    Gerne stelle ich auch hier mal ein Savegame eines gerade beackerten Spiels zur Verfügung. Vielleicht hat ja einer der Experten ein paar Hinweise, die mich zu einer etwas effizienteren Spielweise lotsen können.

  • Lange nicht gesehen... schön, dass du den Weg wieder hierher gefunden hast! :wave2:


    Zum Thema - es gibt einiges zu sagen. Ich werd mal den Anfang machen.


    Die Spielsituation ist noch komplett am Anfang. 20 Schiffe - da verdient man hauptsächlich mit manuellem Handeln. Die Autorouten sind -viel- zu früh und binden deine noch knappe Transportkapazität. Manueller Handel ist jetzt hier angesagt. Am besten mit Einzelfahrern, denn viel Kapazität braucht man nicht, um zwei oder drei Städte abzufahren (Ringversorgung).


    Konzentrier dich auf Eisenwaren - Felle kommen erst später dazu, wenn die Versorgung mit Eisenwaren für die Fellproduzenten steht.
    Es gibt einige EW-Städte - Stockholm und Edinburg haben sogar Erz. Danach die anderen Eisenwarenstädte Scarborough (Erz aus London versorgen), Reval mit Erz aus Ladoga usw.


    Hol dir von da die Eisenwaren, das ist jetzt (jetzt noch) viel effektiver als die Eigenproduktion in Lübeck. Verkauf die Eisenwaren teuer (530 durch die Kontorsverwalter, etwas weniger im direkten Handel). Auch Erz (besser um 1750 duch KV, direkter Handel billiger) und Felle (immer um 1400) sind zu günstig zu haben.

  • Vielen Dank für den wie immer freundlichen Empfang und die Antwort!


    Patrizier lässt mich einfach nicht los und obwohl immer mal wieder ein paar Monate Pause dazwischen sind, packt mich und ein paar Freunde doch immer wieder das Patrizier-Fieber.


    Dass die Auto-Routen viel zu früh eingerichtet sind, darüber stolpere ich jedes Mal wieder und dann dümpelt alles vor sich hin. EW von allen möglichen Quellen ranzuholen ist ein sehr guter Hinweis, das habe ich noch nie wirklich konsequent gemacht.


    Bei der Festlegung des Preises bin ich jetzt ein bisschen verunsichert. Gestern habe ich diesen Thread gelesen: Gute Preise rausfinden und dort hauptsächlich die Aussagen von Gehtnix. Er scheint ja ein Verfechter von relativ niedrigen Verkaufspreisen zu sein, also bspw. EW für rund 320. So hat man die Sicherheit, immer viel umsetzen zu können. Gerade für den Anfang, wenn die KI noch die Preise kaputt macht erscheint mir das sinnvoll. Du rätst nun zu den von mir bisher auch meist verfolgten rund 530 für EW. Sind das einfach zwei unterschiedliche Spielphilosophien, die beide einem Ziel gerecht werden?


    Wie sollte ich in meinem Save weiter vorgehen? Weiter manuell hauptsächlich mit EW handeln für Geldgewinn und gleichzeitig Produktionen für Baustoffe und Versorger bauen? Wann ist die Zeit gekommen, auf Autorouten umzustellen?


    Was mich ewig schon brennend interessiert, ist, wie ihr Experten es schafft, so unglaublich viele Schiffe zu generieren. Gehtnix schrieb glaube ich etwas von 100 Schiffen bis Ende 1300! Aber wie das? Nestpriaten kommen nur alle Jubeljahre mal aus ihrem Bau. Außerdem fehlt doch zu Beginn lange Zeit eine Kogge, mit der man überhaupt systematisch auf Piratenjagd gehen kann. Eskorten und andere Kneipenaufträge springen gefühlt wahllos von Stadt zu Stadt, sodass ich es als sehr zeitaufwendig empfinde, mit meinen wenigen Schiffen nach Aufträgen zu suchen.


    Frage über Fragen... Ich möchte dieses Spiel endlich mal ohne Arbitrage beherrschen! Um weitere Anstöße wäre ich sehr dankbar!

  • Mahlzeit


    Hatte heute morgen schon einmal einen Post zu schreiben versucht, da dieser aussah wie er in so einer Spielsituation meistens aussieht, so hab ich ihn nach über einer Stunden zu formulieren versuchens versenkt ...


    Jetzt schreibst du selbst, du hast noch nie versucht Hanseweit zu spielen, genau dies wirst du tun müssen um für Besserung zu sorgen.


    Angefangen beim Konvoi vermeiden, bis die Flotte wirklich gereift ist um Mehrschiffskonvois zu bilden. Viele Wege führen nach Rom, ich gehe möglichst einen kurzen Weg. Das schöne an so einem Spiel man verliert nur Lebenszeit, geht die gewählte Strategie nicht auf!


    Also vorgehn: Schiffe segeln als Einzelfahrer. Die Hanse wird nach den Gewinnbringern abgeklappert, Eisenwaren und Felle ... versorgt werden mit Eisenwaren unbedingt die Fellproduzenten ... Eisenwarenproduzenten werden mit Erz versorgt! Kontore gehören gesetzt, alle 24 Kontore verursachen 6.720 GS pro 7 Tage, ermöglichen allerdings ein vielfaches an Gewinne zu erzielen. Verwalter einstellen sobald als möglich, diese bekommen -- unbedingt -- für alle Waren Handelseinstellungen, egal ob bereits handeln mit diesen möglich ist oder (noch) nicht. Dem Barbestand angepasst und entsprechend der Schiffstonnage werden die Mengen eingerichtet, bevorzugt Eisenwaren und Felle angekauft ... die Grundversorgung wird soweit der Schiffsraum es zulässt bei der Eisenwaren und Felleverteilung mit erledigt ...
    Schiffe: nun, hier jetzt ebenso völlig friedlich zu spielen ist als würde man den Schwierigkeitsgrad zu Spielbeginn hoch halten wollen -> siehe das Beispiel zu Tarroks Spiel. Dort waren bei absolut friedlicher Spielweise selbst ohne Piraten zu übernehmen "nur" 48 Schiffe bis zum 31.12.1300 für mich baubar.


    Empfehlen würde ich zumindest für einen Grundstock an Schiffe Händlerpiraterie vorzunehmen. Bei deinen Einstellungen segeln 11 Koggen nur mit Grundbesatzung ohne Kapitän herum. Davon sollten etwa 5-6 zumindest gekapert werden und dazu noch ~ 20 Schniggen? so könnte praktisch jede Stadt angefahren werden. Zügig vorgegangen ist dies in 3 Monaten spätestens erledigt, die Kneipen hat man so im Blick, kann die Eskorten und Piratenjagd abarbeiten und sollte zum 31.12.1300 allemale auf 100 Schiffe kommen. Freie und Nestpiraten sind "Beifang" ... Nester ausfindig machen, -- nicht -- zerstören, kostet Zeit und unnützes neues Nest suchen ... was hier zu bedenken bleibt, kann so früh eine solche Flotte unterhalten werden! Bis das Hansewachstum in gang kommt ist es etwas knifflich ... Die Händler-KI wird ohne Boardwaffen gekapert, es sind nicht einmal zwingend Entermesser nötig ... die eigenen Piratenjäger nicht überfrachten mit Waffen, jede Schusswaffe macht ein Schiff langsamer!



    Das bauen der KI: möchte man einen Vollausbau betreiben, egal ob per Blockbauweise oder "türkisch", so muss man entscheiden darf die KI und wenn wieviel darf die KI bauen ... baut die KI besteht Bedarf, hier sollte man als Spieler -- möglichst -- reagieren. Der frühe MM-Handel per Importverträge für Tuch, Keramik und mit Abstriche Gewürze kann früh im Spiel bereits hilfreich sein. Schiffe zum verteilen vorausgesetzt.


    Also Hanseweit denken und spielen, nicht kleckern sondern klotzen ... kostet nichts, geht ein Versuch mal baden ... :crazy: ... der Lerneffekt ist unbezahlbar. :170:

  • Es ist wirklich beispiellos, wie hier im Forum mit Hingabe und Geduld auf jegliche Anfängerfrage eingegangen wird. Gerade du Gehtnix wie auch Jan und ein paar andere geben mir mit fast jedem Post etwas Neues zum ausprobieren.


    Ich muss einfach etwas größer denken. Was mir aber Probleme bereitet, ist, über eine handvoll Schiffen manuell zu koordinieren. Ist wahrscheinlich Übung. Verstehe ich es richtig, dass anzustreben ist, alle Städte mit Kontor zu versehen und dann manuell alle Kontore mit Eisenwaren anzufüllen, die der Verwalter dann verkauft?


    Gegen Händlerpiraterie habe ich eigentlich gar nichts einzuwenden. Habe das nur bisher nie gemacht, weil wir häufig im Multiplayer gespielt haben und uns dort auferlegt haben zwecks Zeitersparnis weitestgehend auf verstärkte Piraterie zu verzichten. Es geht so natürlich alles viel schneller. Es ist dann sicher auch das Ziel, jeden Monat einen gesellschaftlichen Aufstieg zu schaffen, oder?

  • Was mir aber Probleme bereitet, ist, über eine handvoll Schiffen manuell zu koordinieren. Ist wahrscheinlich Übung.

    Etwas Übung ist nötig so bald es 2stellig wird an Schiffen, hier macht es sich bemerkbar grundsätzlich auf Zeitbremse zu spielen. Ganz zu Beginn erhöht man hier und dort nochmal die Geschwindigkeit, später ist einem die Zeitbremse noch zu schnell. Die Schiffe umzubenennen kann hilfreich sein ...


    Verstehe ich es richtig, dass anzustreben ist, alle Städte mit Kontor zu versehen und dann manuell alle Kontore mit Eisenwaren anzufüllen, die der Verwalter dann verkauft?

    Kontore ja, mit Waren anfüllen ist eher nur bedingt günstig, der Umsatz sollte so zügig wie möglich geschehen um kein Kapital zu binden ...


    Es ist dann sicher auch das Ziel, jeden Monat einen gesellschaftlichen Aufstieg zu schaffen, oder?

    Die Aufstiege sind nur interessant wenn man in wenigen Monaten Bürgermeister werden möchte, ansonsten nimmt man es wie es kommt. Mit schnell generierte Schiffe geht es fast zwangsläufig schnell mit den Rängen.

  • Habe eben ein neues Spiel begonnen und mir zu beginn erstmal 25 weiße Schniggen gekapert. Wie du geschrieben hast, geht das mit den Aufstiegen dann fast automatisch. Da ich keine Lust auf Save/Load Orgien habe, hab ich die vereinzelten Urteile wegen Piraterie in Kauf genommen und die Schulden durch das Geld aus parallelem manuellen Handeln beglichen.


    Jetzt bin ich dabei, mit jedem Schiff eine andere Stadt anzufahren. Habe die Schniggen alle nach Städten benannt, sonst komme ich völlig durcheinander. Dabei habe ich mich mit der Spielgeschwindigkeit immer weiter runtergetastet. Es ist völlig unmöglich mit über 20 Schiffen manuell bedient auf normal oder noch schneller zu spielen. Derzeit bin ich bei sehr langsam angelangt, was mir fast immernoch zu schnell ist. Dabei koordiniere ich momentan nur Schiffe und habe keine anderen Aktivitäten wie Schiff- oder Betriebebau. Das ist Stress pur und Zeitbremse eigentlich Pflicht.


    Jetzt muss ich schauen, dass ich langsam Kontore an den Start bringe. Dafür fehlt aber aufgrund der ganzen Urteile das Geld. Verfahre im Moment so, dass ich in allen EW produzierenden Städten EW kaufe und in der Heimatstadt ablade. Von dort schicke ich alle anderen Schniggen zu den übrigen Städten, wo die EW verkauft werden. Irgendwie bringt diese Prozedur gerade noch nicht so viel Vermögen ein, obwohl ich in jeder Zielstadt immer alle EW bis auf einen Wert von ca 400 runterverkauft bekomme.


    Ich muss ein wenig beobachten, wie sich mein Bares verhält. Sobald Kontore in den EW Städten gesetzt sind, habe ich vor, diese Städte erstmal zu automatisieren. Also der Verwalter kauft bis ca 350 EW und die Schniggen holen es automatisch ab und liefern es in mein Zentrallager. Von dort aus verteile ich auf die anderen Städte erstmal manuell. Wenn diese Prozedur genug Gewinn einbringt, muss ich langsam anfangen, Bau- und Versorgungsgüter zu produzieren, auch um für Hansewachstum zu sorgen.


    Ich bin gespannt, wie sich das entwickeln wird und halte euch auf dem Laufenden!

  • Also der Verwalter kauft bis ca 350 EW



    Wenn du über die Verwalter kaufen läßt ist zu beobachten ob dies nicht etwas hoch ist. Bis zu 330 GS kauft die KI häufig Eisenwaren, ab 330 GS selten bis kaum noch. So sollten dir die Produktionen bis 330 GS per Verwalter kaufen eigentlich genügen. Nur immer für genügend Erz und Holz bei den Eisenwarenproduzenten sorgen. Obwohl es nicht notwendig ist Erz unter 14-1500 GS in den Markthallen zu haben, verkaufe ich diese an die Stadt mit Eisenwarenproduktion zu 1.000 GS, wenn noch genügend Erz zu stellen ist, was Hanseweit machbar sein sollte. Städte ohne Eisenwarenproduktion bekommen kein Erz .... Schmelzen gehören bei mir mit zu den ersten Betrieben, trotz hohem Preis ... ganz moderat hier mal eine dort mal eine 9-12 Stück bis ende 1300?, mehr wird nicht notwendig und finanziell kaum möglich sein .... etwas an Bauindustrie, einige Ziegeleien und Sägewerke ... die Betriebe nicht nur in einer Stadt setzen und sehen wo die städtischen Betriebe bereits gut gefüllt sind. Sonst wartest du ewig bis deine Betriebe sich mit Arbeiter füllen, die Zufriedenheit der Bevölkerung ab und zu prüfen ...


    PS: warum hast du noch keine Koggen gekapert? ....

  • Gehtnix hat ja das Meiste schon geschrieben...bitte denke beim EINkauf der Waren daran, dass dies ein Kapitän wegen des Handelsbonus besser kann als der KV, zumal du ja schreibst, dass die Waren automatisch abgeholt werden - dazu brauchst du ja nen Kapitän. Jan hat ne Datei gebastelt, die dir verrät, wo der nächste Kapitän wartet, sicher ist jemand so nett und schreibt den Link hier rein.

  • bitte denke beim EINkauf der Waren daran, dass dies ein Kapitän wegen des Handelsbonus besser kann als der KV



    Schon gesehen, dass der KV genauso 5 Erfahrungsstufen hat wie die Kapitäne ... also lass die Verwalter Ihre Arbeit tun.
    Eine Einkaufsschnigge für jede Stadt zu Spielbeginn wirst du nicht stellen können ... du kannst, bei gleicher Erfahrungsstufe mal die Einkaufspreise von Kapitän und Verwalter vergleichen ...

  • Guter hinweis mit dem EW-Einkauf bis 330, werde das beherzigen.


    Den Ansatz mit den Eisenschmelzen finde ich interessant. Werde versuchen, die EW-Produzenten immer mit Erz und Holz zu beliefern. Mit dem Aufbau der Schmelzen und einer Bauindustrie bräuchte ich vermutlich sehr schnell sehr viel mehr Schiffe. Da werde ich wohl diverse Kneipenaufträge erledigen müssen. Habe zunächst nur Schniggen gekapert, da mir diese zu Hauf vor die Füße gefahren sind. Koggen waren manchmal im Konvoi und bewaffnet anzutreffen, sonst sehr rar. Aber um selbst Kneipenaufträge erledigen zu können, werden als nächstes wohl auch ein paar weiße Koggen gekapert.


    Diese Anwendung von Ugh!, äh Jan, kenne ich, danke trotzdem für den Link! Wenn ich allerdings ohnehin in allen Städten Schiffsverkehr bzw einen Kontor habe, dauert die Kapi-Suche eh nicht mehr so lange.


    Verwalter arbeiten sich genauso hoch wie Kapitäne und wenn man nicht gerade nach dem Gewürzschniggen-Prinzip Schiffe dauerhaft abstellt hat man den Vorteil dauerhaft Waren einkaufen zu können und nicht immer nur dann, wenn das Schiff grad mal da ist. Für jede Stadt eine Gewürzschnigge abzustellen ist derzeit nicht möglich und ich weiß auch nicht, ob es überhaupt so sinnvoll ist. Ich denke, man kann die Schiffe sinnvoller einsetzen, um Waren hin und her zu schiffen.

  • Diese Anwendung von Ugh!, äh Jan, kenne ich, danke trotzdem für den Link! Wenn ich allerdings ohnehin in allen Städten Schiffsverkehr bzw einen Kontor habe, dauert die Kapi-Suche eh nicht mehr so lange.



    Es macht dennoch einen Unterschied, ob ich schon mit einem Kapiänslosem Schiff vor Ort bin oder erst hinsegeln muss ... nun alle gut 120 Kapitäne bis zum 31.12.1300 wirst du eh noch nicht brauchen ...


    In den ersten Monaten kann man eine Gewürzschnigge für die Gewürzimportstädte stellen, so nach und nach für alle Importe. Dann kann der jeweilige Verwalter diese Waren ebenso an die Stadt verkaufen statt selbst einkaufen zu sollen/müssen. (Die Gewürzschnigge kauft die gesamte Warenpalette in zwei Einkaufschritte, nicht nur die Importware, zu "Schnäppchenpreise")


    Kauft der Verwalter Importware, so kann er den sich auftuenden Mangel dieser Ware zwischen zwei Importen nicht regulieren, da er bekantermaßen nur in eine Richtung handeln kann: entweder kaufen oder verkaufen, beides zur selben Zeit geht -- leider -- nicht.

  • Eine Menge Zeit ist vergangen, in der ich zwar nicht an meinem Einzelspiel weitergespielt habe. Allerdings wurden mehrere Mehrspielerpartien in Angriff genommen.


    Dazu gleich mehr, aber erstmal zu den Tipps von Gehtnix:

    Zitat

    In den ersten Monaten kann man eine Gewürzschnigge für die Gewürzimportstädte stellen, so nach und nach für alle Importe. Dann kann der jeweilige Verwalter diese Waren ebenso an die Stadt verkaufen statt selbst einkaufen zu sollen/müssen. (Die Gewürzschnigge kauft die gesamte Warenpalette in zwei Einkaufschritte, nicht nur die Importware, zu "Schnäppchenpreise")

    Mir ist diese Methode mit den Gewürzschniggen bekannt. Mit Importen funktioniert das auch sehr gut. Nach Begutachtung von Savegames von Gehtnix und anderen Top-Spielern habe ich schon häufiger versucht, alle Verfügbaren Waren in allen Städten zu Schnäppchenpreisen abzuschöpfen. Ich habe diese dann im Zentrallager gesammelt und versucht, umzuverteilen. Leider ist mir das bisher nie gelungen! Das massenhafte Ankaufen hat mich bislang immer in den Ruin getrieben. Wie bekommt man das hin? Bei mir scheitert es an der Umverteilung. Das für alle Waren und alle Städte zu machen überfordert mich. Das Zentrallager überfüllt mit günstigen Waren, die ich nicht loswerde und in anderen Städten sind Mängel. Wie organisiere ich das optimal und alle Waren und Städte übergreifend?


    Nun zu den Mehrspielerspielen: Wir haben zu zweit auf der Standardkarte im Kremerlevel gespielt. Nordsee gegen Ostsee. Machen wir immer mal wieder. Alle paar Monate, seit Jahren schon. Jeder hat zwölf Städte, die nur er beackern darf. Die zwölf Städte des anderen dürfen ausschließlich zwecks Kneipenbesuchen angesteuert werden. Das Ungleichgewicht, dass der Nordseespieler (in unserem Fall ich) einen groben Nachteil hat, da er nicht an Felle kommt, sei für folgende Erörterungen mal außen vor gelassen. Auch wird ausschließlich schnell oder sehr schnell gespielt, da man sonst in einer Nacht Realzeit kaum etwas zustande bringt. Aus gleichem Grund werden Kämpfe grundsätzlich automatisiert geführt. Arbitrage ist erlaubt, aber keine Kaskaden und Klickarbitrage nur, wenn andernfalls der finanzielle Ruin droht.


    Wie eigentlich jedes Mal läuft es für mich am Anfang sehr gut. Ich fokussiere mich auf manuellen Handel mit EW und schlage mich anfangs gemessen am UW besser als mein Kumpel. Irgendwann kommt dann leider immer der Umkipppunkt. Ich komme immer in die Lage, in unserem doch stark am Unternehmenswert gemessenen Spiel ins Hintertreffen zu geraten, weil ich einfach zu wenig Gewinn mache. Es ist schwierig zu beschreiben, wo genau das Problem liegt, denn würde ich es kennen, könnte ich es abstellen. Aber grundsätzlich kann man sagen, läuft irgendetwas bei der Verteilung meiner Waren nicht optimal. Lagerkosten sind aufgrund sich anhäufender Grundversorger enorm, Gewinne durch typische Gewinnbringewaren niedrig. Ich spiele immer mit einem Zentrallager, von dem aus ich in alle Städte jeweils einen eigenen Konvoi zur Versorgung schicke. Das realisiere ich über ein Vier-Stop-System:


    Zentrallager: Versorgerwaren einladen
    Zielstadt: alle Versorgerwaren einladen
    Zielstadt: alle Versorgerwaren portioniert ausladen + produzierte Waren einladen
    Zentrallager: alles ausladen


    Ich würde mich darüber freuen, wenn sich einer von den Experten hier einmal den Spielstand anschauen würde und gegebenenfalls Tipps geben könnte, wie man es besser machen kann. Interessant ist dabei sicher auch die Tatsache, dass mein Freund nicht das typische Mehrfach-Stopp-System mit Konvois für jede Stadt spielt. Er macht Rundenkonvois und ist damit sehr erfolgreich. Ich hänge hier mal den letzten Spielstand an warte einfach mal gespannt. Vielleicht ist es für die Alteingesessenen hier im Forum ja eine interessante Optimierungsaufgabe.

  • Das Zentrallager überfüllt mit günstigen Waren, die ich nicht loswerde und in anderen Städten sind Mängel. Wie organisiere ich das optimal und alle Waren und Städte übergreifend?


    Habe jetzt nur mal "flüchtig" über deinen Spielstand gesehen, das du so nicht kunkurenzfähig bist glaub ich gerne ... :eek2:


    Deine Kontorverwalter handeln nicht mit allen Waren -> "Fehler"!


    Deine Preise sind zu hoch, "zweiter Fehler"!


    Die Verwalter sollen bei den Eisenwarenproduzenten, Tuchproduzenten usw. die selben Waren verkaufen ??? "ganz grober Fehler" und dann zu horrende Preise -> 500 GS für Eisenwaren, 400 GS für Tuch und Wein ... :eek2:


    Oslo produziert Felle, Bergen importiert Felle und bei beide Städte werden diese nicht angekauft, in Oslo keine selbst produziert ... warum nicht? ... Würdest du Eisenwaren aufnehmen und produzieren wie dein Gegenspieler, diese günstig verkaufen -> so etwa 330-350 GS, je nach verfügbarer Menge Eisenwaren, was möglich ist an Überschuss geht auch mal ins MM ... :eek2: ... Tuch ebenso bei den Produzenten aufkaufen und "nur" mit geringem Gewinn an die Nichtproduzenten abgeben für 240-280 GS, je nachdem wieviel Tuch zur Verfügung steht ... Keramik ist mit 300 GS ebenso zu teuer, 230 GS wäre ein guter Anfang. Wenn größere Mengen aus dem MM hinzu kommen auch noch ein paar GS günstiger verkaufen -> Masse statt "Klasse" bringt dich voran ...

  • Vielen Dank zunächst einmal für die wie immer schnelle und trotz kurzen Betrachtens doch mehrschichtige Antwort!


    Zu den Kontorsverwaltern habe ich gleich mehrere Fragen: Dass natürlich alle mit allen Waren etwas anfangen sollten leuchtet mir ein und Tuch in einer Tuch-Produktionsstadt teuer verkaufen zu wollen usw. ist natürlich Quatsch. Sollte ich die Verwalter so einstellen, dass alle Waren an die Stadt verkauft werden, außer die, die die Stadt effektiv produziert (was ist mit den Normalproduktionen?)? Die produzierten Waren werden hingegen überall günstig aufgekauft?


    Was die Preise angeht, bin ich hochgradig irritiert! Bisher habe ich da versucht, Ansätze zu verfolgen, die ich von Ugh! aufgeschnappt habe. Also Versorgungsgüter wie Holz, Bier, Fisch, Getreide günstig verkaufen und die Gewinnwaren so teuer wie möglich. Denn: Es kann doch nicht mehr pro Tag verkauft werden als eine Stadt konsumiert!? Also wenn ich EW zu 500 verkaufe und die Stadt den Tagesbedarf bei mir wieder nachkauft, dann ist das doch besser als EW für 330 zu verkaufen. Das verstehe ich nicht! Es leuchtet mir in der Anfangsphase ein, wenn die Städte zu teuren Preisen nicht immer alles nachkaufen, weil die KI da reinstört. Aber ab einer bestimmte Stadtgröße kann ich doch genausogut die Höchstpreise nehmen, oder mache ich da einen Denkfehler?


    Felle habe ich nicht angefangen in Oslo zu produzieren, da es dort nur ineffektiv geht. Ich war immer davon ausgegangen, dass sich bei den nicht effektiven Produktionen nur Holz lohnt.


    Die Preise, die du vorschlägst, entsprechen ja in etwa zwei Wochenvorräten in der Markthalle, wenn ich mich nicht irre. Ist es ratsam das für alle Waren so zu gestalten? Irgendwie verstehe ich den Masse statt Klasse Gedanken noch nicht. Werde da nochmal ein paar Savegames studieren müssen. Ich werde weiter berichten...

  • Eisenwaren:
    Wenn Du Eisenwaren z.B. in Fellstädte teurer verkaufst, werden die daraus produzierten Felle auch teurer, weil die KI die EW dann teuer einkaufen muss.


    Markthalle:
    der zwei-Wochen-Vorrat wird vom Spiel immer angepeilt. Dadurch "sehen" die Einwohner, das alles ausreichend vorhanden ist, was sich direkt auf die Zufriedenheit auswirkt. Höhere Zufriedenheit => mehr Bettler => mehr Arbeitskräfte => mehr Wachstum


    Masse statt Klasse:
    Wenn man das Versorgungsmonopol hat, kann man die Preise bestimmen, aber...
    Was bringt mehr: 1x EW für 500 und 200 Gewinn, oder 10x EW für 350 mit 50 Gewinn pro Fass? ;)
    Es gab schon eine Berechnung, daß es günstiger ist, Getreide unterhalb des Produktionspreises an alle Städte zu verkaufen, anstatt zu lagern und nur wenig mit Gewinn zu verkaufen.


    Zentrallager:
    Wenn sich im ZL die Waren häufen und in den Städten Mangel herrscht, dann funktioniert die Abholung, aber die Versorgung nicht. Hier würde ich kontrollieren, ob die Mengen in den Konvois den Stadtgrößen entsprechen / die Preise beim Verwalter in Ordnung sind (hat Gehtnix ja schon angesprochen) / Größe des Konvois ausreichend.
    Im Optimalfall ist Dein Kontor quasi leer (ausser den Produktionswaren), wenn Dein Versorgungskonvoi einläuft.

  • Nur mal eine Stadt halbwegs aufgeführt: Die KI kauft und verkauft da deine Preise dies ständig möglich machen ...


    London:
    Getreide müsste auf 110 GS gedrückt werden. Eisenware 330, Keramik 230,
    Keramik 168, Wein 205 deine Anlieferpreise, verkaufen Keramik 300, Wein 400 -> deutlich zu hoch.


    Zur Save-zeit verkauft London Wein für 180, Gewürze zu 178 (hier gab es nicht aufgekauften Gewürz-Import, vor kurzer Zeit) dafür kauft die KI Gewürze!


    Du lieferst 100 Eisenwaren, aktuell würden 150 bis 330 GS sofort verkauft! Fisch liefern, 10 Last, Verbrauch wöchendlich 17 Last!


    Dies kann man so weiter führen, Honig und Tran gibt es gar nicht ... für alle Städte ist dies wiedersprüchliche handeln anwendbar ...


    Viele Gewinne werden ausgelassen bzw. schöpft die KI ab !!!
    ******************************


    Wenn man mal die Eisenwarenproduktion nimmt, du hast 4 mögliche Produzenten, Edinburgh, Scarborough, Bremen und Bergen, nur 3 produzieren mit jeweils 9 Betriebe für dich -> ausgerechnet Bergen produziert nicht! Produktionsmöglichkeiten Bergen: Erz, Holz, Eisenwaren also die komplette Warenkette ...


    Dein Gegenspieler produziert allein in Stockholm mit 51 fertige Werkstätten und hat weitere im bau ... du hast 27 Werkstätten und kaum Fellproduktion, da hilft dein Tuch und Weinvorteil schon lange nicht mehr ... du unterliegst, was den UW angeht eindeutig ...
    Dein Gegenspieler hat in zwei Städte von 48 Jagdhütten die Felle zur Verfügung ... du hast 5 Jagdhütten plus städtische Produktion plus nicht genutzte Produktion in Oslo und Import in Bergen ...


    Hier liegst du so weit zurück, dass dürftest du, selbst nach Optimierung, nur noch aufholen wenn dein Gegenspieler selbst gröbere Fehler begeht! :eek2:


    Die von Dorimil angesprochenen 2 Wochenvorräte bei den Waren der Markthallen solltest du anstreben um die KI nur noch einen kleinen Teil der möglichen Gewinne abschöpfen zu lassen ... und Konkurenzfähig gegenüber deinem Gegenspieler zu sein, den Anfangsvorteil müsstest du halten können -> Felle hin oder her ...


    PS: Konvoi


    Warum wird der in Reparatur liegende Konvoi nicht von den stark beschädigten Schiffen getrennt, wieso ist jedes Schiff maximal bewaffnet ... "nur" drei Koggen im Konvoi bewaffnet würden 600 Fass Tonnage frei werden, die Kosten der unnötig mitgeführten Matrosen aussen vor gelassen ...

  • Ich glaube, dass ich den Grund, warum ihr mir die niedrigen VK-Preise und Masse statt Klasse vorschlagt, nie richtig verstanden habe. Jetzt habe ich es aber, glaube ich, kapiert. Ich versuche es mal zu erläutern:
    Also wenn ich EW zu 500 verkaufe, dann gibt es für die KI nie die Möglichkeit günstig einzukaufen. Demzufolge werde ich immer bestenfalls den Verbrauch der Stadt wieder auffüllen können mit meinen Verkäufen.
    Wenn ich allerdings, sagen wir EW zu 330 verkaufe, dann kauft die KI häufig EW aus der Markthalle, was mir ermöglicht, über den alleinigen Verbrauch einer Stadt hinaus Waren zu verkaufen. Also deutlich mehr Waren als würde ich immer lediglich den Wochenverbrauch kompensieren. Deshalb auch Masse statt Klasse. So ergibt es für mich Sinn. Mir war bisher nicht klar, dass die KI sich so stark in die Märkte einmischt, dass ich das zu meinem Vorteil nutzen kann. Das war wohl mein Denkfehler bzw. Unwissen.

  • Das ganze Spiel dreht sich um Angebot und Nachfrage.
    Es geht damit nicht nur um eine einkaufende KI bei Eisenwaren, auch der "Verbrauch" der Einwohner ist keineswegs starr.

    Es kann doch nicht mehr pro Tag verkauft werden als eine Stadt konsumiert!?

    Und damit ist genau das grundlegend falsch, denn die Städte haben zwar bestimmte Bedürfnisse, aber was sie kaufen, hängt dann vom Preis ab, das ist wie im richtigen Leben.
    Du bestimmst mit deinen Preise weitestgehend, wie der Verbrauch und damit die Zufriedenheit der Bürger aussieht.
    Welche Preise da Sinn machen, sollte eigentlich das Interessanteste am Spiel sein.
    Ich wage mal die These, dass in der Diskussion um höhere und niedrigere Preise, die Antwort so ist, dass das sehr situationsabhängig ist.
    Neben dem Angebot dürfte hier vor allem die Transportkapazität eine entscheidende Rolle spielen.
    Ich finde es von Vorteil nicht als erstes einen der Beiträge zu lesen, in welchem man lesen kann, welche Preise man verwenden sollte.
    Ich würde jedem empfehlen nicht sofort Kontorverwalter einzusetzen, wenn man das Spiel lernen möchte und auch in den Städten eine gute Zeit lang regelmäßig manuell zu handeln.
    Da sollte man eigentlich ein gutes Gespür dafür entwickeln können.