Stadtproduktion ankurbeln

  • Es geht damit nicht nur um eine einkaufende KI bei Eisenwaren, auch der "Verbrauch" der Einwohner ist keineswegs starr.

    Gleiche Anzahl Einwohner mit gleich bleibende Anteile pro Schicht, so bleibt der Verbrauch gleich ...


    Und damit ist genau das grundlegend falsch, denn die Städte haben zwar bestimmte Bedürfnisse, aber was sie kaufen, hängt dann vom Preis ab, das ist wie im richtigen Leben.

    Waren, zum Kauf durch die Einwohner, stellt die Markthalle bereit. Länger fehlende Waren werden bevorzugt, über die Markthalle, nachgefragt. Die Markthalle hat ein Preisfenster max. -> minimaler Einkaufspreis, je nachdem wie viel einer Ware vorhanden ist ... und wieweit das Einwohnerbedürfnis nach dieser Ware gedeckt ist. Der Einkaufspreis der Markthalle regelt "nur" die Lagermenge in der Markthalle, die einzelnen Bewohner selbst verbrauchen eine bestimmte Menge einer Ware. Das der Verbrauch schwankt hängt einmal an der variablen Einwohnerzahl, geregelt durch die Zufriedenheit jeder der drei Schichten und damit an den veränderlichen Anteilsgrößen der drei Schichten, jede Schicht verbraucht unterschiedlich viel von jeder Ware ...


    Du bestimmst mit deinen Preise weitestgehend, wie der Verbrauch und damit die Zufriedenheit der Bürger aussieht.


    Du regelst durch gute Versorgung die Zufriedenheit jeder der drei Schichten, diese haben ihren gleichbleibenden Verbrauch je dazugehörigem Einwohner, die Veränderungen an Gesamteinwohner und Aufteilung in die drei Schichten regeln den jeweiligen Warenbedarf ... nicht dein Warenpreis ... du kannst nur durch Unterversorgung den Warenpreis hochhalten, wenn die KI nicht eingreift bzw. nicht eingreifen kann ...


    Mit günstigen Preisen kann der Spieler, einmalig, die jeweilige Markthalle mit höherer Stückzahl einer Ware versorgen. Auf den maximalen Verbrauch eines jeden Einwohners je Schicht hat dein Warenpreis keinen Einfluss ... erst wenn Einwohner die Schicht wechseln ändert sich der Warenverbrauch .... ändert sich die gesamte Einwohnerzahl ist es ebenso nur logisch, dass sich die Bedarfe ändern ...





    Ich wage mal die These, dass in der Diskussion um höhere und niedrigere Preise, die Antwort so ist, dass das sehr situationsabhängig ist.

    Die KI, sofern sie über ausreichend Schiffe verfügt, kauft Waren bis zu einem bestimmten Preis bevorzugt zum angeforderten Bedarf ... dies gilt es, so weit möglich, zu unterbinden. Sei es durch kapern der KI-Flotte oder eben durch ein gutes ausgeglichenes Warenangebot Hanseweit ...


    Ich würde jedem empfehlen nicht sofort Kontorverwalter einzusetzen, wenn man das Spiel lernen möchte und auch in den Städten eine gute Zeit lang regelmäßig manuell zu handeln.
    Da sollte man eigentlich ein gutes Gespür dafür entwickeln können.


    Geschieht das manuelle handeln nicht regelmäßig sollte dann besser doch mit Verwalter gearbeitet werden ... denn auch über den Einstellungen des jeweiligen Verwalters und deren Wirkung erkennt man am ende so manchen Zusammenhang.


    Zum Spiel selbst gehört so vieles mehr wie nur kaufen, verkaufen ...

  • Die KI, sofern sie über ausreichend Schiffe verfügt, kauft Waren bis zu einem bestimmten Preis bevorzugt zum angeforderten Bedarf ... dies gilt es, so weit möglich, zu unterbinden. Sei es durch kapern der KI-Flotte oder eben durch ein gutes ausgeglichenes Warenangebot Hanseweit ...


    Und hier liegt mein Verständnisproblem. Denn wenn ich das Handeln der KI unterbinde, wird es doch nicht mehr möglich sein, mit günstig verkauften Waren mehr Umsatz zu machen als mit teuren. Sobald keine KI mehr da ist, wird doch nur noch der Bedarf der Einwohner nachgekauft und die Mengen die dann gekauft werden sind doch dann die gleichen, ob ich nun EW für 500 oder für 330 verkaufe. Ich begebe mich jetzt sofort ins Savegame und versuche das zu kapieren...

  • Und hier liegt mein Verständnisproblem. Denn wenn ich das Handeln der KI unterbinde, wird es doch nicht mehr möglich sein, mit günstig verkauften Waren mehr Umsatz zu machen als mit teuren. Sobald keine KI mehr da ist, wird doch nur noch der Bedarf der Einwohner nachgekauft und die Mengen die dann gekauft werden sind doch dann die gleichen, ob ich nun EW für 500 oder für 330 verkaufe. Ich begebe mich jetzt sofort ins Savegame und versuche das zu kapieren...


    Zitat von Gehtnix, nur mit anderen Warten, vl wird's dann klarer: Die KI erkennt, ob es hanseweit einen Mangel der Ware x gibt. Hat sie nun auch noch ausreichend Schiffe, kauft sie diese Ware günstig ein (was eigentlich du machen wolltest) und verkauft sie dort, wo der Mangel herrscht. Nehmen wir die Eisenwaren (gilt aber für alle). Werden von der KI in Stockholm für 320 GS gekauft, nach Reval gebracht und dort für 360 GS verkauft, weil die dort zB zur Fellproduktion der städtischen Betriebe gebraucht werden. Lässt du die KI gewähren, ist es leicht möglich, dass du für 500 GS wie oben beschrieben keine einzige EW verkaufen wirst, das hat ja die KI schon erledigt. Verkaufst dagegen du in der gesamten Hanse zu durchaus günstigen Preisen, werden alle weißen Schiffe leer umherfahren.

  • Noch gibt es KI-Schiffe und man sieht das Waren gehandelt werden. Dann sieh mal die Zufriedenheit der Stadtbewohner, meist sehr gut oder gut, auf den ersten Blick also völlig ok. ... auf den ersten Blick ... man sieht allerdings auch abwärtsgerichtete Pfeile bei den Schichten dies bedeutet schlicht es gibt Zeiten ohne ausreichend gute Versorgung, somit ist das Wachstum nicht annähernd optimal ...


    Für Wachstum müssen Waren vorhanden sein, deine paar Eisenwaren sind nicht einmal ausreichend um die Markthallen auf 2 Wochenvorrat zu versorgen. Einwänden kann man bei den Eisenwaren diese werden nicht zwingend benötigt, dienen hier auch nur als Beispiel ...


    Nimmt man mal die oberen Schichten Reiche und Wohlhabende, diese könnten den meisten Gewinn erbringen. Die Wohlhabenden liegen nur wenig unterhalb von 30% meist so bei 27-29% Anteil, mehr geht kaum ohne Kirchenausbau. Die Reichen liegen bei 13-14,5% sollten ohne Kirchenausbau bei 18% liegen, hier fehlt die entsprechende Versorgung ... obwohl die Zufriedenheit meist mit glücklich - sehr glücklich angezeigt wird


    Dann deine Stadtgründung Newcastle ... hier lieferst du nicht einmal alle Waren neben den 3 Stadtproduktionen ... sieht man ganz deutlich auch an der Zufriedenheit und mangelndem Wachstum, Arme unzufrieden mit abwärtsgerichtetem Pfeil ... die KI --muss-- sich sogar um Fisch, Wolle, Salz usw. kümmern !!! Sieh dir mal Tuch und Weinvorräte der Markthalle an, bei deinem Verkaufspreis gibt es nur einen halben Wochenvorrat, statt optimal 2 Wochenvorrat ... Infrastruktur: Newcastle hat nicht einen Brunnen ... und in deinen sonstigen Städten mangelt es hauptsächlich am Strassenausbau und Kirchenausbau, beim Baumaterial --fehlen-- Eisenwaren !!! Holz und Ziegel hast du ja ...


    Also Jemanden davon zu überzeugen, dass sein bisheriges handeln geändert werden muss um Besserung zu erzielen, ist immer wieder ein langwieriger Prozess.


    PS: Miez hast ja soweit recht, nur ist dieser Save aus einem "MP-Spiel" und um die Städte ohne Kontor "kümmert" sich der Spielgegner ...

  • Zitat

    Also Jemanden davon zu überzeugen, dass sein bisheriges handeln geändert werden muss um Besserung zu erzielen, ist immer wieder ein langwieriger Prozess.


    Also mal vorweg: Ich lasse mich durchaus sehr gerne davon überzeugen, dass ich etwas ändern sollte. Deshalb habe ich ja gefragt. Meine ganzen Nachfragen stelle ich ja, weil ich es gleichzeitig auch verstehen will!


    In dem Save kümmere ich mich überhaupt nicht um Newscastle, das stimmt und ist ein dicker Malus. Ich habe es ja nicht einmal hinbekommen die anderen Städte vernünftig zu versorgen. Newcastle noch obendrauf habe ich dann erstmal außen vor gelassen.


    Zitat

    Für Wachstum müssen Waren vorhanden sein, deine paar Eisenwaren sind nicht einmal ausreichend um die Markthallen auf 2 Wochenvorrat zu versorgen.


    Ich müsste also viel, viel mehr Eisenwaren produzieren, um bei einem VK-Preis von rund 330 alle meine Städte versorgen zu können und um gleichzeitig für Ausbaudinge wie Brunnen etc. sorgen zu können?


    Dass der niedrige Verkaufspreis verhindert, dass EW liegenbleiben und nicht verkauft werden, gleichzeitig für Wachstum gesorgt wird und dass auch über den Verbrauch einer Stadt hinaus gekauft wird, sehe ich ein. Dazu habe ich auch ein kleines Experiment gemacht:
    1000 EW in den Kontor einer nicht EW-produzierenden Stadt (1650 Einwohner, Eisenwaren Wochenverbrauch 26) und per Save Load jeweils betrachten, wie viele EW zu welchem Preis über einen Monat hinweg verkauft werden.


    Die Ergebnisse:


    Preis 250: 512 verkauft
    Preis 275: 451 verkauft
    Preis 300: 133 verkauft
    Preis 330: 92 verkauft
    Preis 400: 41 verkauft
    Preis 500: 3 verkauft


    Das beweist eindeutig, dass über den Stadtverbrauch hinaus gekauft wird, was mir ja lange nicht klar war. Nun muss es aber ja darum gehen, einen Sweetspot zu finden, also einen Preis, zu dem maximal Gewinn gemacht wird und gleichzeitig möglichst gut für Wachstum gesorgt wird. Also sollte man doch versuchen, dass der Zweiwochenvorrat stets mindestens gewährleistet ist. In meinem Test bedeutet das einen Preis irgendwo zwischen 300 und 330 Gold, was ja hier in diesem Thread auch in etwa empfohlen wird. Welche Vor- oder Nachteile hat man aber, wenn man mit dem Preis noch weiter runtergeht? Der Umsatz lässt sich, wie ich herausgefunden habe, krass ankurbeln. Bis wann ist es aber sinnvoll, den Gewinn zu Lasten des Umsatzes oder des Hansewachstums dran zu geben? Viele neue Fragen ergeben sich. Ich werde weitere Tests machen müssen.

  • Zu den Eisenwaren brauchst du eigentlich keine Tests mehr machen, im grunde auch nicht zu den anderen Waren, nur schlicht den 2 Wochenvorrat anstreben, in allen Städten die du bedienen darfst.


    Das bei deinem Test mit niedrigen Preisen extrem viele Eisenwaren verkauft werden liegt schlicht daran, dass viele Städte den 2 Wochenvorrat nicht gedeckt haben! Um so weiter du unter 330 GS gehst um so mehr kann die KI an und somit verkaufen. Wenn du alle Städte beobachten kannst wirst du sehen, dass die KI eine Stadt zum verkaufen der Eisenwaren die sie geladen hat anläuft ... und nicht nach Gewinn verkauft. Stell deinen Verkaufspreis auf 320 dann kauft die KI nur noch wenn bei deinem Gegner Eisenwaren zu einem höheren Preis in den Markthallen liegt ... auch so wurdest du ausgespielt! Dein Gegner verkauft günstiger wie du, die KI kauft und liefert in deine Städte ... dein Gegner braucht dies gar nicht zu tun ... :eek2:


    Anders herum funktioniert dass natürlich ebenso, du füllst deine Markthallen mit günstige Waren, die KI kauft um sie bei deinem Gegner zu verkaufen, was seinen Absatz schmälert ... :rolleyes:

  • Das öffnet dem Mehrspieler-Spiel eine Dimension, die mir vorher nicht so klar war. Vielen Dank für die vielen Denkanstöße. Ich werde mich an den zwei Wochen Vorrat halten, das passt einfach optimal.

  • Wenn du noch zu deinem Test mal siehst -> 26 Eisenwarenverbrauch pro Woche, 91 zu 330 GS verkauft in eine nicht leere Markthalle in 4 Wochen, so passt dies zum Verbrauch der Stadt.


    Wenn du jetzt die KI als "Mitstreiter" arbeiten lassen willst must du natürlich dafür sorgen dass alle deine Städte den selben jeweiligen Warenpreis in der Markthalle anzeigen, nicht das die KI doch noch an eine oder gar mehrere deiner Städte verkauft ... :D