Thema 5: Atmosphärische Features

  • Ich glaube, wir kommen nicht zusammen - müssen wir ja auch nicht.


    Nach meinem Verständnis schmeißt Du Benutzerfreundlichkeit, die ich bis zu einem gewissen Grad unterstütze, und Atmosphäre, die Du für meinen Geschmack durch zu starke Vereinfachungen beschädigst, zusammen in einen Topf.


    Deinen Vorwurf, wir würden nicht spielbezogen argumentieren, finde ich unpassend und überzogen. Ich argumentiere so, wie ich mir das neue P4 vorstelle bzw. welche features ich wie im Spiel integriert haben will. Du tust aus Deiner Sicht dasselbe. Nicht mehr, nicht weniger. Persönliche Angriffe sind hier m. E. fehl am Platz.

  • Zitat

    Original von Panckow
    Egal heißt, es „darf“ in alle Richtungen gehen: Mehr werden, weniger oder auch so bleiben. Warum sträubt ihr euch dann gegen die vorgeschlagenen Lösungsansätze?


    Keine Einwände gegen den ersten Teil. Ich sträube mich auch nicht grundsätzlich gegen Vorschläge, aber nehme mir das Recht heraus, dazu meine Meinung zu sagen. Ich werde aber einen Teufel tun und krampfhaft versuchen, jemanden von seiner Meinung abzubringen. Man kann immer nur Denkanstöße liefern und das tust Du ohne Frage.


    Es gibt aber auch einen Grund, warum wir vielleicht manche Ideen ein wenig kritischer gegenüber stehen, was weniger mit der Idee an sich zu tun hat. Eher mit der Umsetzung. Aus den Äußerungen von Daniel kann man sich so ungefähr ein Bild davon machen, was er und sein Team bis zum Release umsetzen kann und was nicht.
    Beispielsweise sie haben den Piraten wie in P2 in die Kneipe implementiert und stehen jetzt vor der Wahl, den Piraten komfortabler zu machen oder doch noch den Reisenden einzubauen (unkomfortabel). Dann bin ich für den Reisenden und gegen die Komfortabilität! ;) Mehr nicht. Das heißt aber nicht zwangsweise, daß ich Deine Vorschläge schlecht finde! Nur das es evtl. Wichtigeres gibt (in meinen Augen)


    Bzgl. der spielbezogenen Argumentation hat ten_70 schon alles geschrieben, dazu von mir nur noch ein: :cheers:

  • Panckow


    Bravo Panckow!


    Es ist das Recht der Jugend (Deine sehr umfangreichen und mit viel Fleiss erstellten Einlassungen lassen mich das mal vermuten), alles in Frage zustellen und alles anzuzweifeln.


    Du musst aber auch anerkennen, dass wir alten Knacker, sorry, ich alter Knacker in bestimmten Fragen sehr konservativ bin.


    Das MA war eben ein, wie man neudeutsch sagt, entschleunigtes Zeitalter.Nicht so wie heute!
    Dabei waren die Hansen neben den Lombarden und Venezianern schon die schnellsten Akteure dieser Epoche.


    Es gehört für mich einfach zu einer unabdingbaren ma Atmosphäre, in die Gilde, in das Rathaus, in die Markhalle und in die Kneipe zugehen und in diesen Aktionsgebäuden, auch schön animiert, bestimmte Sachen "entschleunigt" zu durchdenken, zu kalkulieren, abzuwägen und zu erledigen.


    Die Übersicht über meine Geschäftstätigkeit sollte dagegen schon auf ein, zwei Blicke und ohne viel Mausklicken einsehbar sein.


    Also ich denke mal, dass Daniel und seine Truppe sich schon bestimmte Verbesserungen und Verfeinerungen zu dieser Problematik einfallen lassen werden.


    soweit....................Gruss Pieter

  • Ich glaub', so eine scharfe Diskussion hatten wir hier noch nie! ;)


    Panckow : Nach meinem Verständnis muss man Klischees in einem Spiel sinnvoll einsetzen: Wie würde ein Laie reagieren, wenn ein Pirat ohne Augenklappe vor einem auftaucht und das noch völlig offen am hellen Tag? Vermutlich wird er ihn nicht als solches erkennen. Das ist der Knackpunkt, wo man Realität und Spielbarkeit abwägen muss: Zwar ist der "klassische" Pirat durch die Medien zu einer fiktiven Person gemacht worden, doch gerade dieses fiktive Bild hängt im normalen Laien-Spieler. Deshalb muss man hier von der Realität abweichen.


    Zur Klickerei: Hier besteht vielleicht ein Kommunikationsproblem: Du willst eine Vereinfachung der Handhabung (die im Übrigen Daniel schon zugesagt hat ;)), viele andere Foristen befürchten jedoch damit den Untergang des Patrizier-Feelings. Was ich damit sagen will: Im Extremfall kann man P4 mit einem Betriebssystem vergleichen (nur rein von der Benutzeroberfläche her): Alles ist schön handlich nebeneinander gepackt und (meistens) ohne großartige Klickarbeit verbunden. Aber: Das ist eine Oberfläche zum arbeiten. P4 sollte nach Verständnis vieler Foristen hier aber bewusst umständlich sein. Nehmen wir auch hier wieder ein Extrembeispiel: Das tägliche Leben. Hier ist quasi nichts bequem nebeneinander, sondern du musst (im Normalfall) weitere Strecken in Kauf nehmen um ein Ziel zu erreichen. Diese Oberfläche soll mit P4 simuliert werden. Das soll aber nicht heißen, dass das ganze nicht mehr spielbar sein soll: Ein gutes Spiel sollte den Mittelweg davon besitzen. Im Mittelalter gab es noch keine technischen Möglichkeiten, das ganze Leben am Schreibtisch ablaufen zu lassen. Das heißt, man muss selbst in die weite Welt (und diese auf eigene Faust erkunden). Am Ziel selbst kann es dann stark vereinfacht werden. Heißt: Du musst noch selbst in die Kneipe gehen und erst in der Kneipe erlebst du die starke Vereinfachung durch das (digitalisierte) Spiel.
    Ich hoffe, dass man meinen Gedankengang folgen konnte...


    Auf die Kneipe bezogen heißt das, das man draußen in etwa erkennen sollte, wie frequentiert die Kneipe ist (vielleicht Anzahl der leeren Fässer?), das ein Volksfest von "Guten" und "Bösen" auf der Straße stattfindet, halte ich aber nicht für angebracht (wobei Volksfest eine Hyperbel ist!!).

  • Öffentliche Gebäude:
    Rathaus
    Gildenhaus
    Arsenal
    Darlehnsgeber
    Kirche
    Markthalle
    Badehaus
    Münze
    Schule
    Kneipe
    Spital
    Kapelle
    Scheunen
    Werft
    Denkmal
    Brunnen
    Waffenschmied
    Hafenmeister
    Straße *falls von einfacher Straße auf gepflasterte aufgerüstet werden kann*
    *Kontor


    SO + Mögliche die mir einfallen:
    Armenhaus
    Gerichtsgebäude/+Galgen
    Friedhof
    Zunftniederlassung
    Schloß/Kloster/als bestehendes Gebäude/Ruine zum wieder aufbauen *Mission*
    Anlegestelle (Vorstufe des Hafens bei neuen Niederlassungen/Fischerdörfern falls es kommt)


    So und nun kommt das überlegen :)
    jeweilliges Gebäude/Objekt und was angezeigt wird.
    ->Rathaus
    Aushang (Ware in Zeit an Stadt xy liefern,.. von Stadt vergeben)
    Auslieger (Wachschiff )
    Stadtinfo (aktueller BM, nächste Wahl )
    Anträge (Ausbau Mauer/Wache/Türme/Steuer,........)
    Sitzungssaal (für Abstimmungen Wahl/Anträge)
    Hanseinfo (aktueller ED und Kandidaten bzw. nächster Hansetag)
    Stadtkasse (Finanzen)
    ** Eldermannbüro (nur wenn der Eldermann in der Stadt wohnt)
    Ratskeller (um den Spielspass noch mehr auskosten zu können!)


    so ich werde mal nach und nach alle Sachen mit ihren Verwendungen reinschreiben, vielleicht kann man einiges ausbauen/anpassen/verbessern.


    Los los last die grauen Zellen rauchen. :D

  • Jein hab ich auch überlegt, kann ich ja nochmal dort hin posten bzw. trifft es wie es hir grade ist auch sehr die Atmosphäre (Ratskeller bzw wenn es nur um die Verteilung der Information und nicht um ihren Gehalt geht,..)
    Aber ich glaub du hast recht past dort besser,... :O (bau hir die Zelte ab und zieh mal um) :tong:

  • Zu der Zeit (oder ein wenig später) gab es ja viele Prediger die beim Volk großen Eindruck gemacht haben wie. z.B. Calvin oder Savonarola. Da könnte man doch einige Ereignisketten draus schmieden. Z.B. so:


    Ein Prediger kommt in die Stadt, predigt ein armes und entbehrungsreiches Leben und findet dabei viele Anhänger (warum auch immer :D) --> die Nachfrage nach Luxusgütern geht in der Stadt zurück


    Wenn man schon Ratsherr ist: Der Prediger greift einen für sein lasterhaftes Leben (nicht genug gebetet, dunkle Geschäfte, zuviel Fleich und Wein im Kontor...) an und fordert die Bürger auf keine Waren mehr von einen zu kaufen --> ich werde meine Waren nur noch zu Spotpreisen los.


    Wenn man dann noch Bürgermeister ist: Der Prediger behauptet das sie der Teufel höchst persönlich sind und fordert ihre Vernichtung. Wenn sich dann genug Bürger finden kann es sein das man aus der Stadt fliehen muss (das Zentralkontor wird woanders hin verlegt, man verliert alle Fabriken und einen Teil Waren und des Vermögens in der Stadt.


    Dann kann man sich wiederrum mit den Landesfürsten verbünden und versuchen die Stadt zu Belagern und zurückzuerobern (man muss die Armee ausrüsten) und sich wieder als Bürgermeister einsetzen (der Ruf ist dann zwar ruiniert aber es gibt ein paar Jahre keine Wahlen mehr und kann in der Zeit wieder was für das Image tun).


    Weitere Möglichkeit wäre es sich schon im Vorfeld mal die Inquisition vorbei kommen zu lassen, was aber den Ruf aber auch schadet.


    Natürlich kann es noch die Möglichkeit geben das der Prediger einen toll findet oder man ihn beeinflussen kann und er so den Absatz ankurbelt und das Image aufbessert. Es ist auch möglich das die Bürger irgendwann keine Lust mehr auf Entbehrung haben und den Prediger aus der Stadt werfen.


    Natürlich muss es für alle die Möglichkeiten gewisse Hinweise geben damit man sein Fähnchen rechtzeitig in den Wind drehen kann. Wobei es auch hier wieder Ausnahmen von der Regel geben sollte.

  • Ich finde es schwierig, von einem einzelnen Prediger aus der Stadt vertrieben zu werden. Nicht, weil das ganze unrealistisch wäre, sondern weil damit ein stetiger Wechsel der Heimatstadt verbunden ist...
    Das heißt, man sollte den Predigtinhalt irgendwie leicht beeinflussen können (durch die beliebte Bestechung?!) und der Rauswerf-Prediger sollte nur ganz selten auftauchen, und zwar nur dann, wenn man sich "böse" verhalten hat. Der Lobpreis-Prediger kann natürlich häufiger auftauchen...

  • Mann könnte ein paar Assasinen anheuerern um den Hassprediger zu seinem Schöpfer zu schicken.


    Oder es fällt eine kerze im kloster um un alle werden vom Feuer verschlungen. Dadurch entsteht dann gleich neuer Bauplatz. ;)

    Niemand braucht ein einfaches Spiel! Ein gutes Spiel reicht!


    Für die Dunkle Seite! Auch Piraten wollen Handeln!

  • So ein Hassprediger (zumindest der ganz Gemeine) sollte natürlich sehr selten vorkommen.


    Um den loszuwerden hab ich eigentlich daran gedacht das man irgendwie mal in der Kirche vorbeischaut und den Bischof (die fanden ja solche Prediger meist auch nicht so toll) mal frägt ob er gegen eine Aufwandsentschädigung mal die Heilige Inquisition vorbeischicken und den Prediger befragen kann.


    Man könnte natürlich auch einen Gegenprediger in die Stadt holen, da gibt es sicher sehr viele Möglichkeiten das Problem zu lösen.

  • :eek2: so hab ich mir die Kirchen Entwicklung aber nicht ganz vorgestellt,..
    Die wollen sogar Leute abfackeln,.. ich wollte eher handeln,.. :(


    Zitat

    Original von Builder
    Mann könnte ein paar Assasinen anheuerern um den Hassprediger zu seinem Schöpfer zu schicken.


    Oder es fällt eine kerze im kloster um un alle werden vom Feuer verschlungen. Dadurch entsteht dann gleich neuer Bauplatz. ;)


    Ich muß ehrlich sagen ich wollte die Kirche stark aufwerten aber das ich deshalb als BM aus der Stadt gejagt werden kann,..


    Bitte nicht so drastisch, Ich will ja genug Probleme mit LF,KI,Piraten und der allgemeinen Versorgung -> die Kirche wäre bei mir eher der ruhige Pol, wo zwar schwere aber auch lukrative Aufträge sind, der Ruf sich verbessern/verschlechtern kann etc.
    (ihr verleidet mir ja noch das tägliche Gebet in der Kirche wenn sie so ungut zu einem ist,..)


    Alternativ z.B. der Handel mit Island (wurde schon mal wo überlegt)
    könnte von der Kirche kommen.
    In eine schöne Mission verpackt, wertet eine zusätzliche Handelsmöglichkeit die Kirche immens auf.

  • Korven : Auftrag in der Kirche: Bitte fahrt zum Rand der Erdscheibe und schreibt den Erdenbewohnern im runterfallen noch eine Grußkarte :crazy:
    Die Kirche war glaub' ich zu dieser Zeit zu beschränkt um Expeditionen zu subventionieren...

  • Ich finde es nicht verkehrt der Kircher bedeutung zu geben. Sie war im Mittelatlter eine der wichtigsten wenn nicht die wichtigste Institution.


    Die Kriche hat immer Politik für die ganze Christenheit (Europa) betrieben.


    Brände haben damals öfter das Stadtbild verändert weil Holz und Reet ein wichtige Baustoffe waren.


    Warum sollte mann sie nicht aus niederen Beweggründen legen und dabei mit Pech die halbe Stadt in schutt und Asche verwandeln.

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  • Ich mag mich irren, aber waren Kirchen nicht meist solide, steinernde Gebäude, die zu allem Überfluss noch frei standen (wobei mir ein paar Ausnahmen bekannt sind)? In diesen Fällen brennt der Dachstuhl der Kirche ab, ein Übergreifen auf die restliche Stadt dürfte wohl weniger wahrscheinlich sein.


    Sah es in den in P4 verwendeten Städten auch so aus?

  • Zitat

    Original von Hanseat09
    Korven : Auftrag in der Kirche: Bitte fahrt zum Rand der Erdscheibe und schreibt den Erdenbewohnern im runterfallen noch eine Grußkarte :crazy:
    Die Kirche war glaub' ich zu dieser Zeit zu beschränkt um Expeditionen zu subventionieren...


    Ich schneide mir hir mal eine Scheibe Sarkasmus ab für später. :giggle:


    Ich habe NIE gesagt das die Kirche die "Expedition" bezahlt -> die must du schon selbst finanzieren.
    Aber ich würde es garnicht als richtige Expedition bezeichnen (also kein Entdecken in dem Sinn) die Kirche gibt dir nur die Information (in einer Mission verpackt) wie man dort hingelangt. *wie im anderen Threat beschrieben von Bergen mit dem Senklot* Das Ergebnis ist, die Möglichkeit es weiter anzufahren und zu handeln.


    Kirchen abfackeln, in was für einer Gesellschaft bin ich hir nur geraten. (ich bin wohl ne Friedenstaube)
    -> Schon mal überlegt was man mit euch gemacht hätte wenn man euch erwischt?
    Bin mir nicht sicher,.. Scheiterhaufen? Galgen? bzw. vorher Folter und erst danach,..
    Nochmal in der Stadt Fuß fassen? -> NIE IM LEBEN!


    Edit: Anmerkung die Kirche war zu dieser Zeit nicht "beschränkt" sondern eher in der Blüte ihrer Macht.
    -> Sogar Könige exkommuniziert!


    Bei einer Belagerung,Brand,Sturm,... kann sie schon zerstört werden aber sie absichtlich anzünden? X(

  • Zitat

    Originally posted by Hanseat09
    Korven : Auftrag in der Kirche: Bitte fahrt zum Rand der Erdscheibe und schreibt den Erdenbewohnern im runterfallen noch eine Grußkarte :crazy:
    Die Kirche war glaub' ich zu dieser Zeit zu beschränkt um Expeditionen zu subventionieren...


    Soferns ernst gemeint war:
    Im Mittelalter war aber die Kugelgestalt der Erde die vorherrschende Lehrmeinung (auch die der Kirche). ;)
    siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde

  • Zitat

    Original von Hanseat09
    Ich mag mich irren, aber waren Kirchen nicht meist solide, steinernde Gebäude, die zu allem Überfluss noch frei standen (wobei mir ein paar Ausnahmen bekannt sind)? In diesen Fällen brennt der Dachstuhl der Kirche ab, ein Übergreifen auf die restliche Stadt dürfte wohl weniger wahrscheinlich sein.


    Sah es in den in P4 verwendeten Städten auch so aus?


    Bis auf die bedeutenden Kirchen in den (Groß)städten waren die meisten der Kirchen wohl Holzbauten. In meiner Heimatstadt ist die (Holz)kirche in den 1780ern Jahren bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Erst dann beschloss man, Steine zu verwenden.

  • Ich glaube nicht das die Prediger in der Kirche gewohnt haben erher im örtlichen kKoster oder in einem Pfarrhaus.


    Die konseqenzen wenn mann beim abfackeln der Kirchen erwischt wird gefallen mir! :D


    Da muß mann dann mit glück flüchten und sich als Pirat unter anderem Namen in der Ferne eine neue Existenz aufbauen.

    Niemand braucht ein einfaches Spiel! Ein gutes Spiel reicht!


    Für die Dunkle Seite! Auch Piraten wollen Handeln!

  • Zitat

    Original von ten_70
    Ich glaube, wir kommen nicht zusammen - müssen wir ja auch nicht.


    Nach meinem Verständnis schmeißt Du Benutzerfreundlichkeit, die ich bis zu einem gewissen Grad unterstütze, und Atmosphäre, die Du für meinen Geschmack durch zu starke Vereinfachungen beschädigst, zusammen in einen Topf.


    Was heißt denn für dich „Atmosphäre“? Im Moment gewinne ich den Eindruck, du verteidigst auf Teufel komm raus jedes einzelne Feature aus P2 und zwar in genau der Form, wie es in P2 vorliegt. Zum Teil tust du das mit wirklich *entschuldige bitte* unisinnigen Argumenten (siehe deine Antwort auf meinen Wunsch nach bessrem Feedback bei Kirchenspenden) möchtest - so mein Eindruck - allenfalls MEHR, aber kaum etwas ANDERS.


    Atmosphäre in einem Hansespiel heißt für mich, dass ich mich ein wenig wie ein Teil der Hanse fühlen kann. In P2 bin ich fast eine Art Gott, ich habe das Gefühl von mir allein hängt nicht nur das Wohl meiner Heimatstadt sondern das der gesamten Hanse ab. Dass ich dieses Gefühl habe, liegt nicht nur daran, dass EW-Wachstum von meinen Lieferungen/Handlungen sehr stark und unmittelbar abhängig ist, sondern auch daran, dass viele der enthaltenen Features nicht sehr atmosphärisch sondern eher ein wenig… nebensächlich bis lieblos integriert sind.


    Die Briefe finde ich ein wenig... hm... blillig und lieblos. Jede Nachricht sieht gleich aus, alles gibt es nur als Brief. Ich erinnere mich an die liebevolle Grafik bei P1 als der bucklige Werber auf mich zukam, an den berittenen Boten usw. In P2 sieht das alles identisch aus: *klingling* und ein immer gleiches Brieflein flattert ins Haus. Zum Teil sind diese Nachrichten auch noch sinnlos, was mir nicht gerade dem Spielspaß förderlich scheint.


    Ähnliches wie für die Nachrichten gilt nach meinem Dafürhalten leider auch für das „Betreten“ der Gebäude. Ein Winzbildschirm mit rudimentärer und immer gleicher Animation erwartet mich in jedem der zu betretenden Gebäude. Leider enthält der Bildschirm meist nicht einmal relevante Informationen, sondern ist einfach nur ein etwas zu klein geratenes Bildchen. Beispiel Kneipe. Einzig die Buttons ändern sich, bei mehr oder weniger anwesenden Personen. Kein Informant ist bereits im Kneipen-Bildschirm animiert, wenn einer dort ist. Auch finde ich den Namen der Kneipe aus unerfindlichen Gründen nicht bereits in der Stadtübersicht, und er taucht ebenfalls nicht im Kneipen-Bildlein auf. Lediglich im Interface steht er. Atmosphäre? Hm… nee, leider das wirkt ein wenig… flach und unbeholfen, nicht atmosphärisch.


    Für mich ergibt sich daher, dass eine Vereinfachung ein möglicher erster Schritt wäre, mehr Atmo zu schaffen. Weniger Anlaufstellen, die vorhandenen dafür atmosphärischer wäre ein denkbarer Weg. Mehr optische Rückmeldungen helfen der Atmosphäre und geben den Spieler ein Instrument in die Hand, mit dem er etwas anfangen kann.
    Ob das große Bildschirme mit animierten Piraten, Reisenden, Informanten, Waffenhändlern etc. sind, oder ob diese anwesenden Personen bereits im Stadtbildschirm auftauchen ist dabei eine Frage der Benutzerführung. Ich persönlich bevorzuge es, viele Informationen bereits im Stadtbildschirm ablesen oder jedenfalls doch erahnen zu können vor allem möchte ich nicht zu verschiedenen Handlungen gezwungen sein, dir zu nichts führen, wie es gegenwärtig der Fall ist.


    Zitat

    Original von ten_70
    Deinen Vorwurf, wir würden nicht spielbezogen argumentieren, finde ich unpassend und überzogen. Ich argumentiere so, wie ich mir das neue P4 vorstelle.


    Entschuldige bitte, falls das als Vorwurf rüberkam, es war eigentlich nur eine Feststellung. Ich bezog mich auf das, was ich dort beschrieb, nämlich auf das Piraten/Waffenhändlerfeature in der Kneipe und eure Argumentation, Piraten/Waffenhändler würden ja von den Stadtwachen von der Straße weg verhaftet werden. Dort habt ihr beide nicht spielbezogen argumentiert, sondern mit „Real-Life-Argumenten“ und das so, als sei ich ein wenig naiv und würde nicht wissen, dass zwielichtige Gestalten damals immer in Hinterzimmern herumlungerten. (was so Eurer Argumentation zu entnehmen ist).


    Pieter van Alkmaar aber auch an alle anderen: Gegen „Entschleunigung“ habe ich gar nichts, im Gegenteil ich bin sogar sehr dafür. Nur wie das geschehen kann/sollte, darüber gehen unsere Auffassungen mit Sicherheit auseinander. Ich schrieb bereits und mache kein Geheimnis daraus, P2 hat meinen Geschmack nicht getroffen. Darum wäre ich über weiter gehende Änderungen als ihr P2-Fans sie in Betracht zieht, glücklich, denn vielleicht würde P4 dann zu einem Spiel, das auch mir wieder den Spaß bringt, den ich im P1 noch hatte.


    Eine Entschleunigung würde für mich zum Beispiel bedeuten, dass es wesentlich schwieriger ist, neue Schiffe zu bauen oder zu erhalten. Jedes neue Schiff wäre ein besonderes Ereignis, kein alltägliches. Geenterte Piratenschiffe würden der Stadt zufallen oder sinken, nicht dem Sieger.


    Ich würde den Schwerpunkt des Spieles genrell vorverlegen und viel mehr Wert auf den Aufstieg ZUM Partrizier legen, als um den Aufstieg ALS Patrizier (zum Eldermann), aber das nur nebenbei.


    Atmosphäre bedeutete für mich, dass es in der Stadt wesentlich mehr Personen gäbe, mit denen ich interagieren kann. Nicht wie in einem Rollenspiel, nein, aber...


    • Ich könnte zb. nicht einfach jeden Betrieb bauen, wie ich gerade lustig bin, sondern ich kann nur in einem Gewerk pro Stadt selber aktiv sein. Zb. Bierbrauen. Für andere Handwerke müsste ich mir einen Partner in der Stadt und/oder im Umland suchen, der diesen Betrieb führt, weil er in der richtigen Zunft organsiert ist. Ich müsste ihm die Ware abkaufen, mein Konkurrent könnte dasselbe versuchen. Dauerhafte Verträge auszuhandeln wäre hier nötig (Laufzeit je ein Jahr?), hier könnte zusätzlich das Geben von Darlehen eine Rolle spielen. Die Kreditnehmer wären dann tatsächlich in der Stadt aktiv, der Darlehensgeber/Geldwechsler sollte dennoch entfallen.


      Diese Zunft- oder Handwerksmeister könnten alternativ auch einfach für jeden eigenen Betrieb nötig sein, (aber das andere mit Partnerbetrieben gefiele mir persönlich viel besser). Dann hätten die Meister „nur“ Einfluss auf die Produktion, ganz ähnlich wie Kapitäne Einfluss auf die Schiffe haben (Boni/Mali). Entsprechend könnte ich Zunftmeister in anderen Städten werben.


      Und ich hätte vielleicht auch einen Ruf bei den Zünften (letzteres im gegenwärtigen Konzept wahrscheinlich schwierig umzusetzen, könnte aber auch den derzeitigen Ruf bei Arm, Wohlstand und Reich ersetzen, wenn zb. die Zünfte nach den Warengruppen für Arme, Reiche und Wohlhabende gegliedert wären.)


    • Ich könnte nicht in jeder fremden Stadt ein Kontor errichten, sondern brauche erst einen Fürsprecher in der Stadt. Dieser Fürsprecher muss wohl ein Fernhändler (nicht vom Rang her es ist die Tätigkeit gemeint) sein und den Fürsprecher muss ich durch Handlungen (nicht durch simple Geldzuwendungen) erst dazu bewegen, mich zu unterstützen.
      Denkbar wären längerfristige Handelsverträge wie „Ich liefere wöchentlich X Getreide zum Festpreis von Y Gold in Eure Stadt.“ oder „Ich kaufe von Januar bis Oktober 1301 Ware Z zum Festpreis von X von Euch.“ Durch die Erfüllung solcher Verträge würde Vertrauen aufgebaut, was letztlich auch dazu führen kann, dass mich der Händler im späten Spiel sogar bei der Eldermann-Wahl unterstützt. Andererseits fördere ich damit ggf. zugleich die Konkurrenz, falls diese Händler nicht unabhängig von dem Konzept existieren.


      Ganz nebenbei fielen neue Auftragstypen an: Nämlich die dauerhafte Lieferung von Waren, oder die Suche nach verschollenen, vermissten, gesuchten Personen im Auftrage anderer Händler.


      Hier wäre auch ein mehrstufiges Konzept denkbar, dioch dies wäre mit anderen weitreichenden Änderungen gekoppelt, das auszuführen sprengt aber hier den Rahmen und gehört nicht nur zur Atmosphäre.


    Atmosphäre hieße für mich, dass sich mein Ansehen nicht (nur) auf die Formel „Gib viel Geld aus und du wirst reich belohnt werden“ reduzieren ließe. Für mich ist dieses Konzept bereits eine Art eingebauter Exploit :

    • Ich spende viel Geld in der Kirche und werde belohnt
    • Ich spende viel Geld den Armen und werde belohnt
    • Ich investiere viel Geld in die Infrastruktur und werde belohnt
    • Ich horte viel Geld zu meinen eigenen Reichtum und werde belohnt
    • Ich investiere viel Geld in die Stadtverteidigung und werde belohnt
    • Ich spende viel Geld Reichen und werde belohnt
    • Ich investiere viel Geld in ein Fest und werde belohnt
    • Ich investiere viel Geld in die Richter und werde von Strafe verschont
    • Undsoweiterundsofort – ich empfinde es als eintönig.


    Stattdessen sollten meine Handlungen, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit usw. größeres Gewicht erhalten. Die Breite meiner Handlungen könnte mehr Bedeutung gewinnen als die Höhe der Zuwendungen. Wenn sich zum Beispiel herauststellte, ein von mir geenterter Pirat war von einem Konkurrenten angeheuert, so kann ich diese Information entweder brav an die Stadt weitergeben, oder für mich behalten und (im Badehaus?) gegen meinen Konkurrenten verwenden.


    Atmosphäre heißt für mich, dass ich entweder Patrizier bin ODER Pirat, nicht mal dies, mal das und dann wieder dies.


    Von mir aus darf es eine Siegbedingung und Karriere „großer Pirat“ geben, aber man sollte sich für eins entscheiden müssen. Was ja nicht heißt, dass als Pfeffersack ich keine kriegerischen Mittel anwenden kann um der Konkurrenz zu schaden. Aber wenn ich dies tue, dann „ehrlich“ als Patrizier, nicht durch Mummenschanz als Pirat. Als Pirat „meiner Version“ hat man keine Möglichkeit, eigene Betriebe oder Kontore zu errichten, man wäre auf Wohlwollen einiger Städte angewiesen, wo man sein Raubgut versilbern könnte. Auch hier gilt, weitere Ausführungen sprengen den Rahmen.


    Atmosphäre heißt für mich, ich kann einen eigenen Charakter zu Spielbeginn festlegen. Mit Porträt wäre toll und natürlich mit einem oder gar mehreren Boni/Mali, ie ganz ähnlich arbeiten wie im P2 die Einstellung "Schwierigkeitsgrad der Anerkennung". Zum Beispiel könnte es Charaktereigenschaften geben, aus denen man beim Spielstart aus einem Pool ein oder zwei auswählt. Denkbar wären die unterschiedlichsten Eigenschaften [mögliche negative Auswirkungen in Klammern]:

    • Wissbegierig – Forschung geht etwas schneller [aber für Frömmigkeit steigen die nötigen Aufwendungen, die Kirche sieht Wissbegierde nicht so gern]
    • Seebär - eigene Schiffe sind ggf. etwas schneller oder wendiger [aber die Forschung geht etwas langsamer, alte Seebären lieben keine Veränderungen]
    • diplomatisch – Verhandlungen mit oben genannten Zunftmeistern aber vor allem später mit anderen BM, Landesherrn etc. gestalten sich etwas einfacher [aber das kaufmännische Geschick leidet ein wenig)]
    • kaufmännisch – geringere Preisschwankungen oder etwas günstigere Konditionen beim Ein-/Verkauf o.ä. [???]
    • Kämpferisch – Boni beim Kampf an Land und beim Enterkampf [Diplomatie ist nicht mein Ding, Verhandlungen (auch Gerichtsverhandlungen) gestalten sich wegen dieses Charakters schwieriger]
    • Frömmelnd/gütig – leichterer Ansehensgewinn, [aber leichte Mali auf Verhandlungen und Kaufmannsgeschick. Andere meinen, einen leichter berumsen zu können]


    Atmosphäre hieße für mich, dass ich eine breitere Palette an Missionen/Aktionen durchführen kann. Nicht nur Warenlieferung und eine halbherzige Schatzsuche.

    • Oben angerissene Suche im Auftrage anderer Händler kommt ebenso in Frage
    • wie langfristige Lieferung bestimmter Waren an andere Händler oder
    • regelmäßig wiederkehrende kostenlose Lieferung von Luxuswaren an den Landesvater der dafür verspricht, die Stadt vielleicht in diesem Jahr nicht anzugreifen. Außerdem
    • Aufträge für städtische Handwerker, zb. die Abholung von Kalkstein aus Skandinavien an den örtlichen Steinmetz bringt mir die Möglichkeit das Kontor in meiner Heimatstadt mit einem hübschen Portal versehen zu lassen. Kalkstein ist dabei keine echte Ware, sondern nur für diese Mission vorhanden.
    • Suche nach bestimmten Personen (Sohn ist ausgebüxt, ein Betrüger und Hochstapler wird gesucht, ein befreundeter Händler sitzt im Tower zu London auf Auslösung und Rückkehr in die Heimatstadt)
    • Geleitzugfahrt zum Hansetag usw.
    • Aufträge nach dem Funktionsprinzip der Expeditionen: Man stellt ein der Mission entsprechend ausgerüstetes Schiff(einen Konvoi zum Zeitpunkt X am Ort Y zur Verfügung und nach der Mission erhält man es zurück. Mögliche Namen der Aktion: Pilgerfahren nach Santiago, Rom oder Jerusalem; Ähnliche Aktionen an Land: Man stellt (als BM?) Soldaten oder auch nur Waren für einen Kriegszug, oder zur Begleitung von Fuhrwerken zur Messe nach Leipzig (oder an andere Orte).


    Atmosphäre hieße für mich, mich um meine (vergleichsweise wenigen) Schiffe intensiver kümmern zu müssen (Automatisierbar wenn Kapitän an Bord!). Dazu gehören Leerfahrten nur unter Ballast, Ausrüstung für Besatzung und Schiff (Nahrung, Munition, Waffen, Werkzeug, Tauwerk, Reparaturspieren oder -planken, letztere erlauben ein teilweises Reparieren beschädigter Schiffe auf See), Erfahrungssteigerung nicht nur der Kapitäne, auch der Matrosen usw.


    Atmosphäre hieße für mich, abwechslungsreichere grafische Gestaltung, die treffender als P2 das Hansezeitalter lebendig werden lässt. (Stichwort Baustil Backsteingotik für Hansestädte)


    Atmosphäre hieße für mich, mein Kontor in Grenzen individuell gestalten oder ausrüsten zu können. (siehe auch oben bei „Ereignisse“ - künstlerischer Ausbau durch erfolgreiche Absolvierung von Ereignissen.) Ich kann Steinmetzen mit dem künstlerischen Ausbau beauftragen (Giebelfigürchen, Terrakotten, Portal, Treppengeländer usw.), Maler mit dem malen von Familienportraits oder Schiffsbildern, Goldschmiede mit der Fertigung von Schmuck (Amtskette oder Siegelring zum Beispiel), ferner Schneider, Kürschner usw. All dies findet auch optisch seinen Niederschlag im Spiel und zwar in meinem Kontor, oder auf dem Familien-Bildschirm (siehe dazu nächsten Punkt). Aber die einzelnen Gewerke sind nicht zwingend wie die betretbaren Gebäude in der Stadt zu finden, sondern nur über das Stadtmenü oder bei Ereignissen zu erreichen. Aufträge an die Gewerke bringen mir zudem Ansehensgewinn und könnten an das Heranbringen von Rohstoffen oder Personen gekoppelt sein.


    Atmosphäre hieße für mich, dass meine Familie und ggf. die in meinem Kontor (nicht in möglichen Betrieben) angestellten Personen Gesichter bekommen im Spiel ab und zu auftauchen. Eine Liste bzw ein Bildschirm mit meinem Gesicht und denen der Familie genügt ggf. schon …
    Noch besser wäre es, wenn sie Funktionen bekämen. (Die Frau oder die Magd/Köchin könnte einen Bonus oder Malus auf die Gesundheit meiner Familie geben; mein Kontor verbrauchte ebenfalls Waren aus dem Lager; je mehr verschiedene, desto gesünder ist meine Familie und desto mehr Neid oder Ansehen gewinne ich in der Stadt).


    Außerdem könnte es ein, dass Angestellte oder Familie bei Ereignissen handelnde Personen sind.


    Atmosphäre hieße für mich, dass das Hinterland eine größere Rolle spielt. Sei es, dass ich Fuhrwerke verschicken kann, seien es militärische oder diplomatische Aktionen. [/list]



    Panckow